Vom Riff zum Solo: 10 legendäre Blues-Songs für Gitarre & Klavier

Mirco Sontag
Mirco Sontag

Gitarrenlehrer

Letzte Aktualisierung: 06.11.2025

Träumst du davon, die ikonischen Riffs von ZZ Top auf der Gitarre zu zelebrieren oder mit einer rollenden Boogie-Woogie-Bassline am Klavier für Gänsehaut zu sorgen? Der Blues ist die Wurzel fast aller modernen Musik und hat unzählige legendäre Tracks hervorgebracht, die auf sechs Saiten und 88 Tasten unsterblich wurden.

In diesem Artikel stellen wir dir 10 unvergessliche Blues- und Blues-Rock-Songs vor, die jeder Musiker kennen sollte. Wir zeigen dir, was diese Stücke für Gitarristen und Pianisten bereithalten, und geben dir alles an die Hand, was du für deine musikalische Reise brauchst. 

Springe direkt zu deinem Blues-Song:

Das Wichtigste zu Blues Songs in Kürze

  • Grundsätzlich: Viele ikonische Blues Songs basieren auf dem 12-Takt-Schema. Diese universelle Akkordfolge ist das Fundament für Gitarrenriffs und Klavierbegleitungen gleichermaßen.

  • Wichtig: Diese Liste enthält sowohl einsteigerfreundliche Riffs und Begleitungen als auch anspruchsvolle Soli. Sieh die schwierigeren Stücke als Motivation und langfristiges Ziel auf deinem Weg.

  • Tipp: Höre dir die Originale genau an und achte auf die Rolle deines Instruments. Der Blues lebt von Dynamik, Feeling und dem Zusammenspiel innerhalb der Band.

Was macht einen guten Blues Song für Anfänger aus?

Nicht jeder Blues-Klassiker ist sofort spielbar. Einsteigerfreundliche Songs haben meist drei gemeinsame Merkmale, die dir den Start erleichtern:

  1. Einfache Akkordstruktur: Viele der größten Blues Songs verwenden nur drei grundlegende Akkorde (I-IV-V), wie zum Beispiel A-Dur, D-Dur und E-Dur. Diese sind auf Gitarre und Klavier schnell zu lernen.

  2. Langsames bis moderates Tempo: Ein gemächliches Tempo gibt dir genug Zeit, sauber zwischen den Akkorden zu wechseln und dich auf den Rhythmus zu konzentrieren, ohne in Hektik zu geraten.

  3. Klar erkennbares Schema: Songs, die sich eng an das 12-Takt-Schema halten, sind besonders vorhersehbar. Hast du die Struktur einmal verinnerlicht, kannst du dich voll auf das Spielen und das Feeling konzentrieren.

Lerne Klavier mit music2me!

Stell dir vor, du sitzt am Klavier und deine Finger gleiten mühelos über die Tasten, während du die Melodien spielst, die dein Herz berühren. Mit music2me lernst du Klavier in deinem eigenen Tempo – Schritt für Schritt mit einem System, das dich wirklich weiterbringt, egal, ob Anfänger oder Fortgeschrittener.

  • Über 400 Video-Lektionen & Noten zum Download

  • Interaktive Tools wie Skill Check & smarter Übungsmodus 

  • Wöchentliche Live-Classes & persönlicher Lehrer-Support

  • Exklusive Discord-Community für Motivation & Austausch

Jetzt Klavierkurs entdecken

Wenn du die Grundlagen deines Instruments festigen willst, sind unsere Guides zum Gitarre lernen oder Klavier lernen der perfekte Startpunkt.

Die Grundlage: Das 12-Takt-Blues-Schema

Bevor wir zu den Songs kommen, müssen wir über das Herzstück des Blues sprechen: das 12-Takt-Blues-Schema, auch bekannt als 12-Bar-Blues. Stell es dir wie ein musikalisches Rezept vor, das in unzähligen Songs verwendet wird.
Es besteht, wie der Name schon sagt, aus 12 Takten und verwendet in seiner einfachsten Form drei Akkorde. Nehmen wir als Beispiel die Tonart A-Dur. Die drei Akkorde wären dann:

  • A7 (die Tonika, Stufe I)

  • D7 (die Subdominante, Stufe IV)

  • E7 (die Dominante, Stufe V)

Wenn du diese universelle Struktur einmal verinnerlicht hast, wirst du dich in den meisten berühmten Blues Songs sofort zurechtfinden – egal, welches Instrument du spielst.

10 legendäre Songs des Blues & Blues-Rock

Jetzt geht es ans Eingemachte! Diese 10 Songs sind perfekte Übungsstücke, um verschiedene Techniken und Stile auf Gitarre und Klavier zu meistern.

Die Riff- & Groove-Meister

Diese Tracks sind für ihre unvergesslichen und treibenden Motive bekannt – der perfekte Einstieg, um ein Gefühl für den Blues-Rock zu bekommen.

1. Jailhouse Rock – Elvis Presley

  • Für Gitarristen: Ein astreines 12-Takt-Blues-Schema unter einer Rock-'n'-Roll-Fassade. Das Riff macht unglaublich viel Spaß und ist eine tolle Übung für rhythmisches Timing.

  • Für Pianisten: Das ist deine Bühne! Der treibende Klavierpart ist legendär. Hier kannst du rollende Achtel-Akkorde und den typischen Rock-'n'-Roll-Rhythmus üben.

2. Boom Boom – John Lee Hooker

  • Für Gitarristen: Einer der wohl bekanntesten Blues-Riffs aller Zeiten! Minimalistisch, direkt und unglaublich cool. Ideal, um ein Gefühl für den Blues-Shuffle-Rhythmus zu entwickeln.

  • Für Pianisten: Deine Aufgabe ist es, den Groove zu unterstützen. Spiele einfache, perkussive Akkorde oder eine simple Bassline, die das Gitarrenriff perfekt ergänzt und den Song antreibt.

3. La Grange – ZZ Top

  • Für Gitarristen: Der Inbegriff des dreckigen Texas-Blues-Rock. Das Riff von Billy Gibbons ist so simpel wie genial. Ein Muss, um zu lernen, wie man mit wenigen Noten maximale Wirkung erzielt.

  • Für Pianisten: Auch wenn im Original kein Klavier dabei ist, kannst du den Groove perfekt adaptieren. Spiele mit der linken Hand eine treibende Boogie-Bassline, um diesen unwiderstehlichen Drive auf die Tasten zu übertragen.

4. The Jack – AC/DC

  • Für Gitarristen: AC/DC beweisen hier ihre Blues-Wurzeln. Ein langsamer, schleppender Blues, der zeigt, wie viel Kraft in einem einfachen 12-Bar-Schema und minimalistischen Licks stecken kann.

  • Für Pianisten: Konzentriere dich auf das Fundament. Spiele volle, "dreckige" Blues-Akkorde (Septakkorde) mit viel Gefühl und halte den langsamen, schweren Rhythmus. Hier geht es um Atmosphäre!

Die Storyteller: Komplette Songs mit Feeling

5. Mary Had a Little Lamb – Stevie Ray Vaughan

  • Für Gitarristen: Ein perfektes Stück, um das Zusammenspiel von coolem Rhythmus-Riff und gefühlvollen Lead-Licks zu üben.

  • Für Pianisten: Hier kannst du glänzen, indem du die Lücken füllst ("Call and Response"). Spiele kurze, melodische Antworten auf die Gitarren- und Gesangsphrasen und lege einen soliden Akkordteppich.

6. Soul Man – The Blues Brothers

  • Für Gitarristen: Das markante Intro-Riff von Steve Cropper ist eine Lektion in Sachen "less is more" und rhythmischer Präzision.

  • Für Pianisten: Das Klavier (oder die Orgel) ist hier essenziell! Deine Rolle ist es, mit stiltypischen Soul-Akkorden und rhythmischen "Stabs" (kurzen, akzentuierten Akkorden) für das richtige Feeling zu sorgen.

Lerne Blues & Boogie Schritt für Schritt mit music2me!

Träumst du davon, mit dem typischen Blues-Groove in die Tasten zu hauen? Unsere "Blues & Boogie" Module sind deine Eintrittskarte in die Welt des Piano-Blues. Von den ersten Bassfiguren und Licks bis hin zu legendären Songs wie "Jailhouse Rock" – wir zeigen dir in verständlichen Video-Lektionen, wie du die Grundlagen für die freie Improvisation legst!

Die Solo-Legenden: Anspruchsvolle Ziele

Diese Stücke sind berühmt für ihre atemberaubenden Soli. Sie sind eine Herausforderung, aber das Studium dieser Meisterwerke wird dein Spiel auf ein neues Level heben.

7. The Thrill Is Gone – B.B. King

  • Für Gitarristen: Das Intro-Solo ist ein Meisterwerk. Hier lernst du alles über Bending, Vibrato und die Kunst der Pausen.

  • Für Pianisten: Der Song hat oft ein wunderschönes E-Piano oder eine Orgel. Deine Aufgabe ist es, mit lang gehaltenen, gefühlvollen Akkorden eine melancholische Atmosphäre zu schaffen, auf der das Solo schweben kann.

8. Hey Joe – Jimi Hendrix

  • Für Gitarristen: Das Solo ist eine Explosion aus Blues-Licks und innovativem Sound. Es zu meistern, ist eine Herausforderung, die dich technisch enorm weiterbringt.

  • Für Pianisten: Obwohl die Gitarre dominiert, kannst du das Solo für Klavier adaptieren. Nutze die Blues-Tonleiter in der rechten Hand und spiele schnelle, expressive Licks, um Hendrix' Energie einzufangen.

9. Still Got the Blues – Gary Moore

  • Für Gitarristen: Dieses Solo ist pure Emotion und technischer Glanz. Ein perfektes Stück, um an deinem Ton, Sustain und deiner melodischen Ausdruckskraft zu arbeiten.

  • Für Pianisten: Die kraftvollen Klavier- und Orgelakkorde sind das Fundament dieser Power-Ballade. Spiele große, volle Akkorde und unterstütze die Dynamik des Solos.

10. It's Probably Me – Sting feat. Eric Clapton

  • Für Gitarristen: Claptons Solo ist der Inbegriff von Geschmack und Melodie. Ein ideales Vorbild, um melodische und geschmackvolle Soli zu entwickeln.

  • Für Pianisten: Das sanfte E-Piano ist ein zentrales Element des Songs. Spiele jazzig angehauchte Blues-Akkorde und konzentriere dich auf einen weichen, gefühlvollen Anschlag.

Equipment: Was du für den Start wirklich brauchst

Für den authentischen Rock-Sound sind drei Dinge essenziell:

  • Die E-Gitarre oder Klavier: Du brauchst nicht das teuerste Modell. Ein solides Einsteiger-Set ist perfekt, um loszulegen.

  • Ein kleiner Verstärker: Der Verstärker ist für den verzerrten Sound verantwortlich, der die Rockmusik definiert. Viele kleine Übungs-Amps haben diesen Effekt bereits eingebaut.

  • Ein Stimmgerät (oder eine App) und ein paar Plektren runden dein Starter-Paket ab.

Dein Weg zum Blues-Musiker

Diese 10 Songs sind eine Landkarte durch die Welt des Blues. Beginne mit den Riffs und Begleitungen, die dich am meisten ansprechen. Lerne, diese im Takt zu spielen und den Groove zu fühlen. Wenn du dich sicher fühlst, wage dich an die Soli. Zerlege diese in kleine Teile und hab Geduld.

Der wichtigste Rat ist jedoch: Fühle die Musik! Der Blues kommt nicht nur aus den Fingern, er kommt aus dem Herzen. Jeder dieser Künstler hat seine Geschichte erzählt – jetzt bist du an der Reihe, deine zu finden. B. B. King: “„The blues was bleeding the same blood as me.“

Häufige Fragen zum Thema Blues-Songs

Für den Einstieg auf der Gitarre ist "Boom Boom" von John Lee Hooker unschlagbar. Der Haupt-Riff ist minimalistisch und rhythmisch sehr eingängig, was ihn perfekt macht, um ein Gefühl für den Blues-Shuffle zu bekommen. Auf dem Klavier eignet sich "Jailhouse Rock" hervorragend. Die Akkordfolge ist ein klares 12-Takt-Schema und der treibende Rhythmus lässt sich gut mit einfachen, rockigen Akkorden in der rechten Hand umsetzen.

Nein! Blues kann auf jeder Gitarre (akustisch oder elektrisch) und jedem Tasteninstrument (Klavier, E-Piano, Orgel) gespielt werden. Der Sound und das Feeling kommen primär aus deinen Fingern und deiner Interpretation.

Beides ist extrem wichtig und schult unterschiedliche Fähigkeiten. Langsamer Blues (wie bei B.B. King) ist die beste Übung für Ausdruck und Tonformung. Jede Note hat Gewicht, und du hast Zeit, dich auf saubere Bendings und gefühlvolles Vibrato zu konzentrieren. Schneller Blues (wie Boogie-Woogie oder Blues-Rock) trainiert hingegen dein rhythmisches Timing, deine Ausdauer und deine Fähigkeit, schnelle Licks sauber zu spielen. Eine gute Balance aus beidem macht dich zu einem vielseitigen Blues-Musiker.

Gitarristen nutzen oft Techniken wie Saitenziehen (Bending) und Slides. Pianisten erzeugen ein ähnliches Gefühl durch Vorschlagsnoten (Grace Notes) und das "Crushing" von benachbarten Tasten. Die linke Hand des Pianisten übernimmt zudem oft die Rolle des Bassisten, was beim Gitarrenspiel meist getrennt ist.

Die pentatonische Tonleiter (in Moll und Dur) ist die absolute Grundlage für fast alle Blues- und Rock-Soli, sowohl auf der Gitarre als auch auf dem Klavier. Wenn du sie beherrschst, hast du das wichtigste Werkzeug, um selbst zu improvisieren.

Ähnliche Beiträge
E-Gitarre aufnehmen: Musik aufnehmen am PC

Wir zeigen dir, wie du deine E-Gitarre aufnehmen kannst. Bei uns findest du eine ausführlichen Anleitung für die Aufnahme am PC. Außerdem bieten wir dir einen Überblick über das nötige Equipment.

Gitarre