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Pentatonik: Pentatonische Tonleiter in Dur und Moll

Yacine Khorchi
Yacine Khorchi

Co-Founder | Klavierlehrer

Letzte Aktualisierung: 05.07.2023

Das Wort Pentatonik bedeutet übersetzt so viel wie „5 Töne“ (Penta ist aus dem Griechischen und bedeutet „fünf“). Grundsätzlich beschreibt dies eine Tonleiter bestehend aus fünf unterschiedlichen Tönen.

Dieses Tonsystem existiert schon seit über 3000 Jahren. Meistens versteht man darunter die Dur/Moll-Pentatonik, die eine der ältesten und gebräuchlichsten Tonleitertypen verschiedenster Kulturen der Erde ist.

Dur-Pentatonik spielen

In der Abbildung siehst du die C-Dur-Pentatonik.

Im Prinzip besteht die C-Dur-Pentatonik aus Tönen der C-Dur-Tonleiter, ausgenommen der Quarte (F) und der großen Septim (H).

Spiele die Pentatonik auf dem Klavier und schaue, wie sie für Dich klingt. Spiele sie am besten nicht im zu tiefen Register des Klaviers. Du kannst auch alle Töne gleichzeitig spielen, um einen Gesamteindruck zu bekommen.

Klingt gar nicht mal so schlecht, oder?

Kleiner Tipp: Wenn Du nur die schwarzen Tasten des Klaviers spielst, erhältst Du die Ges-Dur-Pentatonik.

Warum gibt es diese Skala schon so lange? Und warum klingt sie so angenehm, auch im Zusammenklang?

In Wirklichkeit stammt die Pentatonik nicht von der Dur-Tonleiter ab, sondern umgekehrt. Die Pentatonik erhält man, wenn man auf einem Ton vier Quinten aufbaut und horizontal nebeneinander anordnet. Die dabei gefundenen Töne fasst man in einer Oktave zusammen und erhält eine pentatonische Tonleiter.

Das klingt deshalb so angenehm, weil die Quinte das stabilste Intervall ist, da sie in der Naturtonreihe als erstes Intervall auftritt (abgesehen von der Oktave).

Ein weiterer Grund, warum die Pentatonik so angenehm klingt, ist, dass sie keine scharf dissonanten Intervalle enthält. Sie enthält weder kleine Sekunden und große Septimen noch Tritoni. Da sie keine Halbtonschritte erhält, nennt man sie auch anhemitonische Skala.

Moll-Pentatonik spielen

Die Moll-Pentatonik leitet sich von der Dur-Pentatonik ab. Die Töne der C-Dur-Pentatonik sind dieselben Töne wie die ihrer parallelen Moll-Tonart auf der sechsten Stufe, also A-Moll.

In der oberen Notenzeile siehst du die C-Dur-Pentatonik, in der unteren die A-Moll-Pentatonik.

Schaue Dir die Terzen (bezogen auf den Grundton) der jeweiligen Pentatonik an. Du erkennst auch, dass die Terz der Dur-Pentatonik eine große Terz/Dur Terz ist (c zu e) und die der Moll-Pentatonik eine kleine Terz/Moll Terz (a zu c).

Gebrauch der Pentatonik in der populären Musik

Aufgrund ihrer Eingängigkeit wird die Pentatonik in der populären Musik oft verwendet:

  • Under The Bridge von Red Hot Chilli Peppers

  • Amazing Grace von John Newton

Wir kennen ihren Klang schon von Kindheitstagen an durch Kinder- und Volkslieder (Bsp. Sonne, Mond und Sterne).

Deshalb wird sie auch oft in den Medien verwendet, besonders in der Werbung, weil wir uns Melodien, die auf der Pentatonik basieren, besser einprägen können.

Wenn Du das nächste Mal vor dem Fernseher sitzt und eine Werbemelodie hörst, kannst Du ja versuchen, sie auf dem Klavier nachzuspielen, und mit dem Wissen von hier zu analysieren, an welchen Stellen die Pentatonik benutzt wird.

Pentatonik als Improvisationseinstieg

Gerade als Einstieg in die Improvisation empfiehlt sich die Pentatonik sehr, da sie nicht zu kompliziert ist und klanglich sehr vertraut ist. Vor allem im Blues ist die Pentatonik ein gängiges Mittel für Melodie und Improvisation, erst mit der Moll-Pentatonik (F-Moll-Pentatonik für einen F-Blues) und dann mit Erweiterungen (Bluestonleiter).

Mache dir bewusst, wie die Pentatonik in den unterschiedlichen Tonarten auf dem Klavier zu greifen ist.

Dann kannst du versuchen die jeweilige Pentatonik von deinen Lieblingsliedern herauszufinden und darüber zu improvisieren.

Probier doch zum Beispiel die As-Dur-Pentatonik über Happy von Pharrell Williams.

Viel Spaß beim Experimentieren! 

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