Powerchords für die Gitarre: Mit diesen Griffen entfesselst du den Rockstar in dir!

Mirco Sontag
Mirco Sontag

Gitarrenlehrer

Letzte Aktualisierung: 07.10.2025

Du willst Riffs, die Wände zum Wackeln bringen? Einen Sound, der direkt aus den Verstärkertürmen deiner Rock-Helden zu kommen scheint? Dann führt kein Weg an Powerchords vorbei! Sie sind der Herzschlag von Rock, Punk und Metal – einfach zu lernen, unglaublich druckvoll und das Fundament für den unverwechselbaren Sound, der Generationen geprägt hat. Hier lernst du alles, um mit dem Gitarre lernen und Powerchords sofort durchzustarten.

Das Wichtigste zu Powerchords in Kürze

  • Grundsätzlich: Ein Powerchord (auch Quintakkord) ist kein vollständiger Akkord, da er nur aus zwei unterschiedlichen Tönen besteht: dem Grundton und der reinen Quinte. Meist wird der Grundton noch eine Oktave höher gespielt, um den Sound voller zu machen.

  • Wichtig: Weil die Terz fehlt, sind Powerchords weder Dur noch Moll. Das macht sie extrem flexibel einsetzbar und sorgt dafür, dass sie auch mit starker Verzerrung (Distortion) klar und druckvoll klingen – der Grundstein für jeden Rocksound!

  • Tipp: Konzentriere dich beim Anschlagen nur auf die Saiten, die du auch greifst. Die restlichen Saiten werden mit der Greifhand leicht abgedämpft, um unerwünschte Nebengeräusche zu vermeiden.

Was sind Powerchords? Die DNA des Rocksounds

Wenn du an den Sound von Bands wie AC/DC, den Ramones oder Green Day denkst, dann hörst du vor allem eines: die pure, rohe Energie von Powerchords. Sie sind mehr als nur ein Griff – sie sind eine Haltung. Im Gegensatz zu normalen Dur- oder Moll-Akkorden, die aus mindestens drei Tönen (Grundton, Terz, Quinte) bestehen, lassen Powerchords die Terz bewusst weg.

Dieser geniale Trick reduziert den Akkord auf seine Essenz und entfesselt eine gewaltige Wirkung: Der Klang ist nicht mehr "fröhlich" oder "traurig", sondern einfach nur pure Kraft.

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Aufbau von Powerchords

Die Magie eines Powerchords liegt in seiner genialen Einfachheit. Er besteht nur aus den stabilsten Bausteinen der Harmonielehre:

  1. Der Grundton:
    Er gibt dem Powerchord seinen Namen (z.B. der Ton G für einen G5-Powerchord) und ist das Fundament.

  2. Die Quinte:
    Dieser Ton liegt fünf Tonschritte über dem Grundton und sorgt für eine felsenfeste harmonische Stabilität.

Oft wird, um den Sound noch fetter und wuchtiger zu machen, der Grundton eine Oktave höher mitgegriffen. Man spricht dann von einem dreistimmigen Powerchord. In der Notation erkennst du sie ganz einfach: Der Buchstabe des Grundtons plus eine "5" (G5, A5, C5). Die 5 steht dabei für die Quinte.

Powerchords & Verzerrung: Das Dream-Team, das den Rock definierte

Jetzt kommen wir zum Kern der Sache: Warum sind Powerchords im Rock unverzichtbar? Weil sie Verzerrung lieben! Jagst du einen normalen Dur- oder Moll-Akkord durch einen voll aufgedrehten Verstärker, wird der Sound schnell matschig und undefiniert. Die Terz erzeugt Obertöne, die mit der Verzerrung kollidieren.

Da Powerchords keine Terz besitzen, passiert genau das Gegenteil: Der Klang bleibt selbst bei extremem Gain klar, durchsetzungsfähig und aggressiv. Diese Kombination aus Simplizität und Verzerrung hat nicht nur einen Sound geschaffen – sie hat ganze Jahrzehnte der Musikgeschichte definiert und ist bis heute das Rückgrat jedes guten Rocksongs.

10 Riffs, die Rockgeschichte geschrieben haben

Genug Theorie! Der beste Weg, Powerchords zu meistern, ist, die Riffs zu spielen, die Musikgeschichte geschrieben haben. Kaum ein Rocksong wird ohne Powerchords gespielt. Schnapp dir deine Gitarre, dreh den Verstärker auf und spüre die Energie!

  • Nirvana – "Smells Like Teen Spirit"

  • Green Day – "American Idiot"

  • Deep Purple – "Smoke on the Water"

  • The Kinks – "You Really Got Me"

  • AC/DC - "Highway to Hell"

  • Metallica – "Nothing Else matters"

  • Black Sabbath – "Iron Man"

  • Adele - "Rolling In The Deep"

  • The White Stripes - "Seven Nation Army"

  • Kings of Leon - "Sex on Fire"

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So greifst du jeden Powerchord: Die 2 universellen Grundformen

Das Beste an Powerchords? Mit nur zwei simplen Griffformen beherrschst du jeden Powerchord auf dem gesamten Griffbrett. Lerne sie einmal, und du kannst sie einfach verschieben, um unzählige Riffs zu spielen! Wenn noch nicht geschehen, kannst du bei uns auch Tabs lesen lernen.

1. Die E-Form (Grundton auf der tiefen E-Saite)

Diese Form nutzt du für alle Powerchords, deren Grundton auf der tiefsten (dicksten) Saite liegt.

  • Zeigefinger (1): Greift den Grundton auf der tiefen E-Saite (z.B. im 5. Bund für einen A5).

  • Ringfinger (3): Greift die Quinte auf der A-Saite, zwei Bünde höher (also im 7. Bund).

  • Kleiner Finger (4): Greift die Oktave auf der D-Saite, ebenfalls zwei Bünde höher (im 7. Bund).

2. Die A-Form (Grundton auf der A-Saite)

Diese Form ist identisch zur E-Form, nur eine Saite nach unten verschoben.

  • Zeigefinger (1): Greift den Grundton auf der A-Saite (z.B. im 5. Bund für einen D5).

  • Ringfinger (3): Greift die Quinte auf der D-Saite, zwei Bünde höher (im 7. Bund).

  • Kleiner Finger (4): Greift die Oktave auf der G-Saite, ebenfalls zwei Bünde höher (im 7. Bund).

Tipp: Schlage nur die drei gegriffenen Saiten an. Es werden keine Leersaiten gespielt (beachte dazu die Sonderfälle). Die Zahlen in den Klammern zeigen den Fingersatz an.

Dein Spickzettel: Die wichtigsten Powerchords als Grifftabelle

Um dir den Einstieg zu erleichtern, haben wir die gängigsten Powerchords in einer praktischen Übersicht für dich zusammengefasst. Alle Akkorde in der Grifftabelle haben wir mit dem oktavierten Grundton versehen. Lade sie dir einfach herunter und lege sie neben dein Notenpult.

Bereit, die Saiten zum Glühen zu bringen?

Powerchords sind dein Ticket in die Welt des Rocks. Sie sind der schnellste Weg, um beeindruckend und kraftvoll zu klingen und unzählige deiner Lieblingssongs zu spielen. Der Schlüssel zum Erfolg ist, wie immer, das regelmäßige Üben und das richtige Feeling.

Beginne langsam, achte auf einen sauberen, druckvollen Klang und versuche, flüssig zwischen den Griffen zu wechseln. Mit den Online-Gitarrenkursen von music2me begleiten wir dich Schritt für Schritt auf deinem Weg. Du lernst nicht nur die Griffe, sondern auch den richtigen Rhythmus und das Timing, um wie ein echter Rockstar zu klingen.

Häufige Fragen zu Powerchords

Ein vollständiger Akkord besteht aus mindestens drei verschiedenen Tönen (Grundton, Terz und Quinte), die ihm sein Tongeschlecht (Dur oder Moll) geben. Ein Powerchord ist kein vollständiger Akkord, da er nur aus Grundton und Quinte besteht und somit klanglich neutral und voller roher Kraft ist.

Weil die Terz fehlt! Die Terz erzeugt bei starker Verzerrung Obertöne, die zu einem matschigen, undefinierten Klang führen können. Da Powerchords nur die harmonisch stabilen Intervalle Grundton und Quinte nutzen, bleibt der Sound auch bei viel Gain klar, druckvoll und aggressiv.

Ja, absolut! Auch wenn sie ihre volle Kraft erst mit Verzerrung entfalten, klingen Powerchords auf einer Akustikgitarre druckvoll und direkt. Sie sind perfekt für kraftvolle "Unplugged"-Versionen von Rocksongs und eine tolle Alternative zu vollen Barré-Akkorden.

Das Dämpfen (Muting) ist entscheidend für einen sauberen, tighten Rocksound. Dein Greif-Zeigefinger sollte nicht nur seine Zielsaiten greifen, sondern mit der Fingerkuppe auch die darunterliegenden Saiten leicht berühren, um sie stummzuschalten. Die nicht gespielten, höheren Saiten kannst du zusätzlich mit den ungenutzten Fingern deiner Greifhand oder dem Handballen deiner Schlaghand abdämpfen.

Powerchords sind das Markenzeichen von Rock, Hard Rock, Punk und Metal. Du findest sie aber auch in allen verwandten Genres wie Pop-Punk, Alternative Rock, Grunge und sogar in einigen Pop-Produktionen, wenn ein kraftvoller, rebellischer Gitarrensound gefragt ist.

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