Johann Sebastian Bach: (Fun) Facts, Werke & Lebenslauf

Yacine Khorchi
Yacine Khorchi

Gründer und Klavierlehrer

Letzte Aktualisierung: 06.09.2024

4 Fun Facts

  1. Ururururur-Enkel: Tatsächlich leben noch etwa acht Ururururur-Enkel von Johann Sebastian Bach. Allerdings lautet deren Nachname inzwischen nicht mehr Bach, da die meisten seiner männlichen Nachkommen ausgestorben sind. 

  2. Aufenthalt im Gefängnis: Bach musste tatsächlich 1717 eine Gefängnisstrafe abbüßen. Grund? Bach weigerte sich, weiterhin für seinen Auftraggeber Herzog Wilhelm Ernst Musik zu komponieren.

  3. Sprachunterricht: Während seiner Zeit als Thomaskantor in Leipzig hatte Johann Sebastian Bach nicht nur die Aufgabe, Musikunterricht im Internat zu geben, sondern auch Latein- und Griechischunterricht zu erteilen und die Pausenaufsicht zu führen.

  4. Instrumente: Bach spielte nicht nur Orgel. Er lernte auch Klavier, Cembalo, Violine und Bratsche spielen.

Bachs Bedeutung und Einfluss für die Musik

Johann Sebastian Bach (1685 – 1750) war ein deutscher Komponist des Barocks. Er wurde im Jahre 1685 in Eisenach in Thüringen geboren. Er gilt neben seinen Mitstreitern Vivaldi, Telemann, Händel und weiteren bekannten Komponisten als Höhepunkt der Barockmusik. Die Barock-Epoche endet mit seinem Tod im Jahre 1750.

Er war nicht nur ein begnadeter Pianist, sondern ebenfalls ein fingerfertiger Violinist, sowie ein talentierter Orgel- und Cembalospieler. Mit nur 17 Jahren arbeitete er bereits als Orgelspieler am Hof der Herzöge Wilhelm Ernst und Ernst August von Sachsen-Weimar. Bis 1717, also bis zu seinem 32. Lebensjahr, komponierte er hier zahlreiche Kantaten und Werke für Orgel und Cembalo.

In seinen Werken schafft Johann Sebastian Bach eine Brücke zwischen der Tradition und dem Experimentieren mit neuartigen musikalischen Formen. Seine Kompositionen vereinen reine Instrumentalmusik mit Gesang, wechseln zwischen geistlicher und weltlicher Dimension und bringen lebhafte Abwechslung in die zuvor festgelegte Struktur. Dies geschieht etwa durch unkonventionelle Harmonien für seine Zeit. Gerade daran nahmen sich nachfolgende Komponisten ein Beispiel. Diese musikalischen Aspekte bieten sowohl eine scheinbar grenzenlose Weite als auch eine bemerkenswerte Präzision im Detail.

Johann Sebastians Bach Lebenslauf in Kürze

  • Geboren 1685 in Eisenach

  • 1695–1700 Orgelspiel & Wartung in der Michaeliskirche in Ohrdruf

  • 1700-1702 Schulausbildung in der Partikularschule des Lüneburger Michaelisklosters mit Abschluss als Organist

  • 1703-1707 Organist & später Chorleiter der Neuen Kirche in Arnstadt, Wanderung nach und wahrscheinliche Bewerbung an der St. Marien in Lübeck

  • 1707 Heirat mit Hofsängerin Maria Barbara Bach

  • 1707-1708 Organist der Divi-Blasii-Kirche in der Freien Reichsstadt Mühlhausen 

  • 1708-1717 Umzug nach Weimar und Arbeitsantritt als Hoforganist und Kammermusiker für Herzog Wilhelm Ernst

  • 1708 Geburt des ersten Kindes

  • 1714 Ernennung zum Konzertmeister in Weimar

  • 1717 November bis Dezember Gefängnisaufenthalt 

  • 1717-1723 Arbeitsantritt als Hoforganist für den Fürsten Leopold von Anhalt-Köthen

  • 1717 Ernennung zum Kapellmeister

  • 1720 Tod der Gemahlin Maria Barbara Bach

  • 1721 Heirat mit Hofsängerin Anna Magdalena Bach

  • 1723 Umzug nach Leipzig

  • 1723 Ernennung zum Thomaskantor durch das Leipziger Ratskollegium (als dritte Wahl), Kantor und Musikdirektor für die Kirchen St. Thomas, St. Nikolai, Peterskirche und die Neue Kirche in Leipzig

  • 1726-1733 Tod sieben seiner Kinder & seiner Schwester Maria Salome

  • 1729 Leitung des Collegium musicum in Leipzig

  • 1736 Ernennung zum „königlich polnische[m] und kurfürstlich sächsische[m] Compositeur bey Dero Hoff-Capelle“ 

  • Gestorben 1750 in Leipzig, begraben in der Bach-Gellert-Gruft, Johanniskirche in Leipzig

  • 1950 Überführung des Sarges in die Thomaskirche 

Seine Kompositionen

Johann Sebastian Bach gehört eindeutig zu den kreativsten Komponisten der vergangenen Jahrhunderte. Sein Werk umfasst 1128 Kantaten, Präludien, Messen und Choräle, wobei hier einzelne Fragmente und verschollene Musikstücke noch überhaupt nicht mit eingerechnet sind. Insgesamt hat er sicherlich um die 1300 Werke zustande gebracht.

Seine bekanntesten Klavierstücke sind unter anderem das Präludium in C-Dur, die Toccata und Fuge in d-Moll und die Air aus der 3. Orchestersuite.

Bachs Kompositionen sind beeindruckende Beispiele meisterhafter Kunstfertigkeit. Er beherrschte die Herausforderungen der Kontrapunktik mit überwältigender Präzision und ließ in seiner Klaviermusik bis zu fünf eigenständige melodische Linien zugleich erklingen. Bach betrachtete sich selbst als Musikwissenschaftler. Sein Werk verkörpern fortwährend sowohl eine artikulierte Logik als auch Ordnung. Zudem war er einer der ersten Komponisten, der Stücke in sämtlichen Tonarten schrieb, wie das „Wohltemperierte Klavier". Es ist eine Sammlung von Präludien und Fugen, welche Johann Sebastian Bach in zwei Teilen zusammenstellte.

Die Musik von Johann Sebastian Bach zeugt oft von seiner tiefen Religiosität. Ähnlich wie seine Zeitgenossen, glaubte er fest an Gott und sah die Musik als Mittel, um ihn zu preisen. Ein beträchtlicher Teil seines Schaffens besteht daher aus Kirchenmusik. Ob zu Weihnachten oder Ostern, erklangen aus Kirchen und Konzertsälen Bachs Kompositionen.

Besonders deutlich zeigt sich Bachs Hingabe zur Kirchenmusik in seinen großen Oratorien aus seiner Zeit in Leipzig: dem Weihnachtsoratorium sowie den Johannes- und Matthäuspassionen. Diese Werke integrieren existenzielle Themen der Menschheit wie Liebe, Angst, Tod, Freude, Verrat, Reue, Hoffnung und Verzweiflung in die Leidensgeschichte Jesu, wodurch man sich mühelos mit den Figuren der Passionen identifizieren kann.

Bachs Kompositionen sind selbst für nicht religiöse Menschen so ansprechend und nachvollziehbar, dass sie die Zuhörer unmittelbar ins Geschehen hineinziehen und kaum loslassen. Die Musik vermittelt nicht nur Schmerz, sondern auch einen Trost, der sich schwer in Worte fassen lässt und den Bach hingegen in ein musikalisches Wunderwerk verwandelte. Bachs Musik hat die Fähigkeit, Emotionen spürbar zu machen, ohne sie zu übertönen, zu verhüllen oder zu beschönigen. Sie vermag uns mit ihrem tiefen Verständnis für unsere eigenen inneren Konflikte zu überwältigen.

Bach & die Religion - katholisch oder evangelisch?

Bach war nicht katholisch, sondern als überzeugter Lutheraner tief in seinem Glauben verwurzelt. Die Frage nach ihrer Religiosität erübrigte sich für seine Zeitgenossen, da christliche Bindungen damals für die bürgerliche Existenz verpflichtend waren, unabhängig von der Konfession. Seine Religion war ein integraler Bestandteil seiner Musik. Sei es am reformierten Hof Köthens oder in Dresden, Bachs tiefe Hingabe an Gott war die Grundlage seiner künstlerischen Entwicklung. Diese tiefe Verbindung zwischen Glaube und Kunst, die damals selbstverständlich war, fehlt heutzutage oft. Obwohl der Kirchenraum nach wie vor für Konzerte genutzt wird, ist er inzwischen nicht mehr unverzichtbar.

Verteufelung der Werke von Bach

Wie bereits erwähnt, üben die Werke von Johann Sebastian Bach auch heute noch eine faszinierende Anziehungskraft auf viele Menschen aus. Diese Wirkung führte einst in Kirchenkreisen zu Kontroversen, da man ihm vorwarf, eine Musik von "teuflischer Verlockung" zu schaffen. Nach seinem Tod entschied die Stadt Leipzig aus Respekt heraus, auf einen Nachruf zu verzichten.

Der Protestantismus seiner Zeit war keineswegs einheitlich. Reformierte zeigten Skepsis gegenüber Bachs Kirchenmusik, da sie ihrer Meinung nach von der Botschaft ablenkte und emotionale Turbulenzen verursachte, also etwas, das in der Kirche nicht willkommen war. Bachs Kantaten wurden als "sinnlich" abgelehnt, von einigen Kritikern sogar als "teuflisch" bezeichnet.

Das Leipziger Bürgertum empörte sich und kritisierte, dass die Kirchenmusik Bachs wie eine Oper wirkte und unangebrachte Emotionen ansprach, die in geistlicher Musik fehl am Platz waren. Kirchenmusik sollte den religiösen Inhalt einfach wiedergeben, ohne andere Gefühle zu reizen.

Glücklicherweise gab es lutherische Unterstützer, die erkannten, dass Musik und Glaube sich keineswegs widersprechen, sondern im Gegenteil ergänzen können. In Bachs Musik verschmelzen Worte zu einer Klangwelt. Dies spiegelt die menschliche Erfahrung wider und verleiht seiner Musik eine zeitlos moderne Qualität.

Die Kontroversen um Bachs Musik beschränkten sich nicht nur auf die protestantische Seite. 200 Jahre nach Martin Luthers Reformation lehnte der Katholizismus die Musik Bachs ebenfalls ab. Allein einstimmige gregorianische Gesänge waren zur Ehre Gottes gestattet, während in der strengen liturgischen Messe der katholischen Kirche kein Platz für Bachs Orgelwerke, Kantaten und Oratorien war.

Bachs Erziehung, Kindheit & Familie

Bachs Lebensgeschichte bietet die Grundlage für die Vorstellung eines Genies im Sinne des 18. und 19. Jahrhunderts. Seine Musik, vom Wunderkind bis zu einem tragischen Ende hin, zeugt von einer erhabenen Freude und vom Rätselhaften. Heutzutage erfordert die Kunst an sich beinahe auch eine passende, unkonventionelle Lebensgeschichte des Künstlers, die in seiner Musik widerhallt. 

Johann Sebastian Bach entstammte einer langen Linie von Musikern. So wie er auch, brachten andere Familienmitglieder über einen Zeitraum von 150 Jahren ebenfalls immer wieder Hof- und Kirchenmusiker hervor. 

Seine Mutter hieß Maria Elisabeth Lemmerhirt. Seine Familie war für ihre musikalischen Fähigkeiten bekannt, vor allem sein Vater Johann Ambrosius, der Geiger und Leiter der Stadtmusikanten in Eisenach war. Er brachte seinem Sohn schon früh das Geigenspiel bei. Sein älterer Bruder Johann Christoph brachte ihm die Faszination des Orgel- und Klavierspiels bei. In das Komponieren jedoch führte er sich selbstständig ein. Bachs musikalische Fertigkeiten machten sich früh bemerkbar. Dem Anschein nach hat er bereits als Kind die Noten seines Bruders studiert. Diese musikalische Tradition setzte sich fort, da Bach selbst etwa zwanzig Kinder zeugte, von denen vier berühmte Musiker wurden.

Im Elternhaus von Johann Sebastian wurde also viel musiziert, besonders da sein Vater Ambrosius Bach Orgel, Violine und Trompete spielte. Nachdem Bach bereits im fragilen Alter von zehn Jahren seine beiden Eltern verloren hatte, wuchs er bei seinem älteren Bruder Johann Christoph in Ohrdruf auf.

Bach war das jüngste von 8 Geschwisterkindern. Zwei seiner Geschwister verstarben früh. Seine ältere Schwester Johanna Juditha Bach wurde gerade einmal 6 Jahre alt und sein Bruder Johann Jonas Bach 10 Jahre alt. Alle Jungs hatten denselben Vornamen: Johann. Lediglich der zweite Vorname wurde unterschiedlich vergeben.

Einer seiner musikalischen Vorfahren war Veit Bach, ein eigentlich hauptberuflicher Bäcker. Zudem war er ein äußerst begabter Lautenspieler. Auch ein Stadtorganist, Hofkammermusiker, ein Organist, Violinist und ein Trompeter gehören seiner Familie an. Somit lag es Johann Sebastian Bach eindeutig im Blut solch ein begnadeter Musiker zu sein.

Johann Sebastian Bachs Kinder

Was Bachs Leben ebenfalls maßgeblich beeinflusste, sind eindeutig seine Kinder. Insgesamt brachte seine erste Ehefrau Maria Barbara sieben Kinder zur Welt. Anna Magdalena, seine zweite Ehefrau, schenkte weiteren 13 Kindern das Leben. Jedoch schafften es nur zehn von ihnen, das Leben als Erwachsene zu erfahren.

  1. Catharina Dorothea Bach (1708–1774)

  2. Wilhelm Friedemann Bach (1710–1784)

  3. Johann Christoph Bach (1713–1713)

  4. Maria Sophia Bach (1713–1713)

  5. Carl Philipp Emanuel Bach (1714–1788)

  6. Johann Gottfried Bernhard Bach (1715–1739)

  7. Leopold Augustus Bach (1718–1719)

  8. Christiana Sophia Henrietta (1723-1726)

  9. Gottfried Heinrich Bach (1724-1763)

  10. Christian Gottlieb Bach (1725-1728)

  11. Elisabeth Juliana Friederica Bach (1726–1781)

  12. Ernestus Andreas Bach (1727–1727)

  13. Regina Johanna Bach (1728-1732)

  14. Christiana Benedicta Louisa Bach (1730-1730)

  15. Christiana Dorothea Bach (1731-1732)

  16. Johann Christoph Friedrich Bach (1732–1795)

  17. Johann August Abraham Bach (1733–1734)

  18. Johann Christian Bach (1735–1782)

  19. Johanna Carolina Bach (1737–1781)

  20. Regina Susanna Bach (1742–1809)

Die beruflichen Lebensstationen Bachs

Im Jugendalter von 15 Jahren erhielt Johann Sebastian Bach ein Stipendium an der Lüneburger Klosterschule Michaelis.

Im Alter von 18 Jahren übernahm Bach seine erste Anstellung und agierte als Organist in Arnstadt, die er seinen herausragenden Fähigkeiten zu verdanken hat. Kurz nach seinem Schulabschluss wurde Bach zudem als Violinist am Hof von Johann Ernst von Sachsen-Weimar angestellt. Neben seinen Pflichten fand er Zeit zum Komponieren.

Von Arnstadt aus begab er sich nach Lübeck, um Dietrich Buxtehude, einen älteren, renommierten Organisten, zu hören und von ihm zu lernen. Bach wurde stark von Dietrich Buxtehude beeinflusst. Nachdem er ihn in Lübeck hörte, nahm er Unterricht bei ihm. Danach verließ er Arnstadt nach Streitigkeiten mit seinem Arbeitgeber. 

Von dort aus siedelte Bach in das thüringische Mühlhausen über und wurde Organist in der Kirche St. Blasius. Hier begann Johann Sebastian Bach mit dem Schreiben von Kantaten, wobei die berühmte Kantate “Gott ist mein König" entstand, deren Noten noch im Original erhalten sind. Trotz schlechter Arbeitsbedingungen soll Bach hier sein berühmtestes Werk, die "Toccata und Fuge d-Moll", zu Papier gebracht haben.

In Mühlhausen lernte er seine Cousine zweiten Grades, Maria Barbara, kennen und heiratete sie. Aufgrund religiöser Differenzen und mangelnder Perspektiven verließ er Mühlhausen nach einem Jahr und ging an den Weimarer Hof.

In Weimar war er für zwei verschiedene Fürsten tätig, die musikalisch unterschiedliche Vorlieben hatten. Der eine schätzte Kirchenchoräle, der andere liebte weltliche Musik. Trotzdem florierte seine Karriere. Für den strengeren Wilhelm Ernst arbeitete er als Hoforganist, für Ernst August als Kammermusiker.

Hier wurde seine Familie größer, mit sieben Kindern in sieben Jahren.

Da seine Beziehung zu Fürst Wilhelm Ernst abkühlte, wechselte Bach 1717 als Hofkapellmeister zum Hof von Anhalt-Köthen, wo er zahlreiche weltliche Werke schuf, darunter die "Brandenburgischen Konzerte", das "Wohltemperierte Klavier" und Orchestersuiten.

Seine Arbeit wurde vom Tod seiner Frau Barbara überschattet, jedoch heiratete er nur kurze Zeit später ein zweites Mal: die Musiker Tochter Anna Magdalena Wilcke.

In Leipzig entstanden bedeutende Vokalwerke wie die Johannes- und Matthäuspassion. Diese gelten als der Höhepunkt seines Schaffens und gehören aufgrund ihrer Aufführungsdauer von drei Stunden zu den umfangreichsten Werken von Bach. Zum ersten Mal aufgeführt wurde die Matthäuspassion am Karfreitag in der Leipziger Thomaskirche. Dies war am 15.04.1729.

Er war als Komponist, Chorleiter, Kapellmeister, Musikdirektor, Lehrer, Violonist und Organist tätig, leitete als Thomaskantor den Kirchenbetrieb und war zu allen Zeiten auch Orgelbau-Sachverständiger. 

Wie sah es mit seiner Persönlichkeit aus?

Besonders bemerkenswert an Bach war seine aufrichtige Hingabe zu jedem Inhalt, den er vertonte. Er sah sich stets selbst als bescheidenes Individuum, das seine gesamte Musik einem größeren Zweck widmete.

Laut Berichten von Zeitzeugen verfügte der Komponist auch über eine strengere, widerständige Seite. Bach galt als angesehener Orgelvirtuose, kritischer Gutachter, Komponist und Lehrer für Komposition. Gleichzeitig war er dafür bekannt, ein impulsiver und eigenwilliger Zeitgenosse zu sein. Diese Persönlichkeitsmerkmale und sein fortschrittlicher musikalischer Ansatz führten vermehrt zu Spannungen mit den Autoritäten. Oft geriet er in Konflikt mit seinen Dienstherren in Kirche und Hof, da er Inhalte komponierte, die sie nicht für angemessen befanden.

Allerdings ist aus seinem Privatleben einiges vernebelt, da bis auf wenige Briefe und persönliche Notizen, die von ihm erhalten geblieben sind, wenige Informationen bestehen. 

Die bekannteste Kompositionen im Überblick

  1. Das Wohltemperierte Klavier

  2. h-Moll-Messe (Missa Tota, BWV 232)

  3. Matthäus-Passion

  4. Die Johannes-Passion

  5. Die Kunst der Fuge

  6. Das Weihnachtsoratorium

  7. Die Brandenburgischen Konzerte 

  8. Kantaten

In der verheerenden Anzahl von Stücken im BWV trägt diese Kantate die Nummer 1:

Wie schön leuchtet der Morgenstern, BWV 1

Das BWV - das Bach-Werke-Verzeichnis

Das Bach-Werke-Verzeichnis (BWV) ist der umfangreiche Katalog der 1128 Werke von Bach, welcher von Wolfgang Schmieder erstellt wurde. Er enthält eine systematische Liste der Werke des Komponisten von Johann Sebastian Bach. In diesem Verzeichnis sind Bachs Kompositionen nach chronologischer Ordnung aufgelistet und durch eine Nummerierung gekennzeichnet, die mit den Buchstaben "BWV" beginnt. Dieses Verzeichnis wird oft verwendet, um die verschiedenen Werke von Bach zu identifizieren und zu klassifizieren.

Bachs Krankheitsgeschichte

Der weltbekannte Komponist Johann Sebastian Bach litt vermutlich an Diabetes und erlag schließlich einem Schlaganfall. Doch Diabetes war nicht die einzige Herausforderung, die Bach bewältigen musste, denn sein Leben brachte viele schwere Schicksalsschläge mit sich.

Ab Mitte des Jahres 1748 zeigte Bachs Handschrift Anzeichen einer ernsthaften Augenkrankheit. Das letzte Lebensjahr von Johann Sebastian Bach war von einer schweren medizinischen Laufbahn gezeichnet. Er litt an Grauem Star, was seine Kompositions- und Aufführungsfähigkeiten in hohem Ausmaß beeinträchtigte. Trotzdem war er fest entschlossen, sein letztes Werk, "Die Kunst der Fuge", zu vollenden. 

Auf Empfehlung von Freunden suchte er den englischen Augenchirurgen John Taylor auf, der bei der Behandlung von Bach Fehler begangen hatte. Taylors unangemessene Vorgehensweise und Inkompetenz führten zu qualvollen Maßnahmen, wie dem Tropfen von frischem Taubenblut auf Bachs Augen, um seine Schmerzen zu lindern und die Heilung vermeintlich zu fördern. Nach gewaltigen Schmerzen und einem zehntägigen Koma aufgrund von Komplikationen nach der Operation verstarb Johann Sebastian Bach im Alter von 65 Jahren in Leipzig. Ironischerweise erblindete auch John Taylor letztendlich vollständig. 

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