Dein Übeplan: Schritt für Schritt ein Instrument lernen

Yacine Khorchi
Yacine Khorchi

Co-Founder | Klavierlehrer

Letzte Aktualisierung: 05.07.2023

Ein Übeplan ist wie ein Stundenplan, den du einhältst, um dein Üben besser zu strukturieren und so produktiver zu werden. Er kann dir dabei helfen täglich Anreize zu schaffen und regelmäßiges Üben als Gewohnheit in deinen Alltag einzubauen.

Übeplan erstellen

Am Anfang geht es erst einmal darum, den Übeplan zu erstellen. Hierbei solltest du darauf achten, dich nicht zu über- oder unterfordern. Alles was du übst, sollte realisierbar sein und dich Stufe um Stufe voranbringen. Wie viele verschiedene Einheiten du bewältigen kannst, solltest du selber wissen. Wichtig ist, dass du die Einheiten wirklich täglich wiederholst (bzw. sechs Tage pro Woche üben und ein Tag Pause).

Außerdem gibt es viele verschiedene Bereiche, die du wenn möglich alle abdecken solltest. Also anstatt an drei Stücken gleichzeitig zu üben und alles andere zu vernachlässigen ist es besser sich nur einem Stück zu widmen und die gewonnene Zeit in andere Themenbereiche zu investieren.

Übeplan einhalten

Wenn man den Übeplan erstellt hat, sollte man erst einmal für einige Zeit daran festhalten und den Plan nicht jede Woche über den Haufen werfen. Wenn sich geübte Sachen wirklich festsetzen sollen, muss man sie über eine längere Zeitspanne wirklich konzentriert wiederholen. Also denk nicht, dass du zu langsam bist, wenn du schon seit zwei Monaten an denselben Übungen feilst.

Wenn man ein Stück das erste Mal richtig durchgespielt hat ist das erst der Anfang des Prozesses. Du willst ja nicht das Stück nach einer Woche wieder verlernt haben. Wenn du das Stück aber etliche Male hintereinander durchgespielt hast, kannst du das Stück immer und überall, auch wenn du vielleicht aufgeregt bist, weil viele Leute dir zuhören, oder du das Stück vor Aufregung schneller angefangen hast als du es geübt hast.

Sei dir bewusst, dass man sich nicht jeden Tag verbessern kann und lasse dich nicht entmutigen. Vieles bei der Musik ist abhängig von der Tagesform und die Leistungskurve verläuft nicht linear. Manchmal wird man erst schlechter und dann in den Ruhephasen baut sich das gelernte erst auf (ähnlich wie im Sport).

Motivation Übeplan einzuhalten

Es ist wirklich wichtig, dass du mit Motivation und Energie bei der Sache bist, auch wenn du das Stück jetzt schon hundert Mal durchgespielt hast, oder du schon seit zwei Wochen den gleichen Übeplan verfolgst. Wenn du ohne Motivation übst wird sich das auch in deinem Spielen verankern und wenn du dann ein Stück jemandem vorspielst kannst du Spaß und Energie nicht so leicht vermitteln.

Es macht sicherlich Sinn sich vor dem Üben immer wieder die Frage zu stellen warum man eigentlich übt. Man sollte an die Ziele denken, die man erreichen will, denn das ist oft schon sehr motivierend. Was einen auch Motivieren kann ist auf Konzerte zu gehen oder CDs anzuhören, weil man da das Schöne an der Musik unmittelbar erfahren kann.  

Übetagebuch und Belohnungen als Motivationshilfe

Neben dem Übeplan kannst du außerdem eine Liste erstellen, die als „Übetagebuch“ dient. Auf dieser Liste notierst du dann immer zusammen mit dem Datum ein Punkt, wenn du das vom Plan vorgegebene Pensum des Tages eingehalten hast. Nach einer gewissen Anzahl von Punkten kannst du dich dann dafür belohnen(z.B.: gut essen gehen, Konzertbesuch, neue CD, Schokolade usw.).

Wichtig ist natürlich zum einen, dass du vorher mit dir selbst ausmachst, welche Belohnungen es gibt. Zum anderen sollten sich die Belohnungen in ihrer Art unterschieden, damit immer ein neuer Anreiz geschaffen wird.

Erhöhe zeitnah die Punktzahl bis zur nächsten Belohnung oder rechne erst dann einen Punkt an, wenn du einige Tage am Stück das Tagespensum erfüllt hast.

Ähnliche Beiträge