Gitarrenakkorde lernen: Übersicht über die Gitarrengriffe

Mirco Sontag
Mirco Sontag

Gitarrenlehrer

Letzte Aktualisierung: 25.03.2024

Welche Akkorde gibt es auf der Gitarre und welche Gitarrengriffe sind die wichtigsten für den Anfänger?

Gleich zum Anfang: Gitarrengriffe für Anfänger zum Ausdrucken kostenlos als PDF.

Diese sogenannten Grundakkorde gehören zum Standard Repertoire jedes Gitarristen. Mit diesen Gitarrengriffen lassen sich auch die meisten Kinderlieder und Weihnachtslieder begleiten.

Wie liest man die Grifftabelle für Gitarre?

Akkorde werden normalerweise als Noten aufgeschrieben. Für die Gitarre gibt es jedoch eine optisch leichtere Darstellung, die Grifftabelle oder auch Griffbild genannt wird. Hier bekommt man genau gezeigt, wo man die Finger auf das Griffbrett setzen muss.

Die senkrechten Linien stellen dabei die Gitarrensaiten dar, die waagerechten Linien die Bundstäbchen.

Die dicke oberste Linie stellt den Sattel der Gitarre dar. 

Punkte auf dem Griffbrett markieren nun, wo mit den Fingern auf den jeweiligen Saiten gegriffen werden soll. Dazu bekommt mit Ausnahme des Daumens jeder Finger der Greifhand eine Zahl zugeordnet:

1 - Zeigefinger

2 - Mittelfinger

3 - Ringfinger

4 - kleiner Finger

Als Beispiel das Griffbild zu einem C-Dur Akkord:

Die Zahlen unter dem Diagramm geben nun an, welcher Finger für die jeweilige Position benutzt wird:

  • Zeigefinger  (1) 1.Bund B-Saite

  • Mittelfinger (2) 2.Bund D-Saite

  • Ringfinger    (3) 3.Bund A-Saite

Das Kreuz (X) über einer Saite gibt an, dass diese Saite nicht angeschlagen wird - in diesem Fall wird die tiefe E-Saite nicht angeschlagen. Ein Kreis (O) über einer Saite besagt, dass diese Saite als Leersaite (also ohne auf dieser Saite zu greifen) angeschlagen wird.

Bei dem C-Dur Akkord schlägt man somit ab der A-Saite an, gegriffen wird auf der A - D - und B - Saite, die G - und die hohe E - Saite klingen als Leersaite mit.

In den Akkord-Diagrammen wird die Bezeichnung der Akkorde meist verkürzt dargestellt, Dur-Akkorde nur mit einem Großbuchstaben, Moll-Akkorde bekommen ein kleines “m” als Zusatz.

Die wichtigsten Gitarrenakkorde für den Anfang

Die folgenden Gitarrengriffe solltest du auf jeden Fall lernen. Diese einfachen Akkorde bilden die Basis für viele Songs, die man auf der Gitarre spielen kann.

Dur-Akkorde

Es gibt fünf sogenannte Grundakkorde, die man in der ersten Position des Griffbretts mit zusätzlichen Leersaiten greifen kann.

Man nennt diese Akkorde auch offene Akkorde:

Aufbau eines Dur-Akkords:
Ein Dur-Akkord ist ein Dreiklang der aus folgenden Intervallen besteht:
Prime (Grundton) - große Terz  - Quinte

Bei dem Akkord C-Dur sind das die Töne C - E - G

Drei von diesen fünf Akkorden kann man auch als Moll-Akkorde in der ersten Position mit Leersaiten spielen:

Aufbau eines Moll-Akkords:

Moll-Akkorde sind ebenfalls Dreiklänge und bestehen aus folgenden Intervallen:

Prime (Grundton) - kleine Terz  - Quinte

Bei dem Akkord A-Moll sind das die Töne A - C - E

In den Akkord-Diagrammen wird die Bezeichnung der Akkorde meist verkürzt dargestellt, Dur-Akkorde nur mit einem Großbuchstaben, Moll-Akkorde bekommen ein kleines “m” als Zusatz.
Mit den Dur - und Moll-Akkorden wirst du die meisten Stücke begleiten können. Sie sind Standard in vielen Rock, Pop, Folk und Blues-Songs.

Barre-Akkorde

Die Akkorde C-Moll und G-Moll sind nur als Barre-Akkord spielbar, die für den Anfang sehr schwer und anstrengend zu greifen sind.

Ein Barre-Akkord wäre allerdings trotzdem wichtig: 

F-Dur wird dir als Akkord auch oft über den Weg laufen. Auch dieser ist allerdings nur als Barre-Akkord spielbar.

Bei einem Barre-Akkord werden mit einem Finger mehrere oder sogar alle Saiten gleichzeitig auf einem Bund gegriffen.

Im Griffbild wird dies mit einem Balken dargestellt, der komplett über alle sechs Saiten läuft. Man greift hier also mit dem Zeigefinger über alle sechs Saiten der Gitarre.

Alternativ kann man den F-Dur Akkord in einer vereinfachten Version mit einem sogenannten kleinem Barre greifen, was den Griff etwas leichter macht.

Das sieht dann so aus:

Der Zeigefinger greift hier nur über die B-Saite und die hohe E-Saite.

Für weitere Tipps zum Thema Barre-Akkorde, lies dir unseren Artikel 

Barre-Griffe auf der Gitarre durch.

Sus-Akkorde

Eine weitere Akkordform, die hier zumindest genannt werden sollte, sind die Sus-Akkorde. 

Sus ist eine Abkürzung für das englische Wort suspend und bedeutet in diesem Zusammenhang so viel wie ersetzen oder aufschieben.

Hier wird die Terz durch eine Sekunde (sus2) oder eine Quarte (sus4) ersetzt. 

Da diese Akkorde weder Dur noch Moll zuzuordnen sind haben sie vom Klang her einen schwebenden, offenen Charakter.

Wie lerne ich am besten Gitarrenakkorde?

Nimm dir zum Anfang erst zwei Akkorde vor und übe langsam den Wechsel zwischen beiden Akkorden. Achte darauf, die Finger richtig aufzusetzen, immer möglichst nahe am Bundstäbchen, und genügend Druck auszuüben, damit der Ton sauber klingt. 

Versuche die Finger des jeweiligen Akkordes immer gleichzeitig aufzusetzen, dies wird dir Anfangs natürlich noch schwer fallen, ist aber sehr wichtig für einen schnellen und flüssigen Wechsel zwischen den Akkorden.

Tipps für deine ersten Gitarrengriffe:

  • Langsam und sauber umgreifen

  • Finger möglichst dicht vor den Bundstäbchen aufsetzen

  • Wenn möglich beim Akkordwechsel Finger liegen lassen

  • Verteilung der Finger (Fingersatz) genau einhalten

  • Der Daumen greift auf der Rückseite vom Gitarren-Hals den anderen Fingern gegenüber, er übt einen Gegendruck aus und sollte etwa in der Mitte vom Hals liegen

  • Die Finger sollten gegriffen immer einen Bogen darstellen, Gelenke nicht durchdrücken

  • Beim Akkordwechsel möglichst immer alle Finger gleichzeitig auf die Saiten aufsetzen

  • Nicht gegriffene Saiten müssen frei schwingen können, dürfen also nicht mit den anderen Fingern berührt werden. Dazu die Greif-Finger möglichst gerade von oben auf die Saiten aufsetzen

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Die Töne auf dem Griffbrett

Es ist oft sehr hilfreich, die Töne auf dem Griffbrett zu kennen bzw. zu wissen, wie man Noten auf das Griffbrett der Gitarre überträgt. 

Hier könntest du zum Beispiel auch ablesen, welche Töne in dem Akkord vorkommen, den du gerade spielst.

Was versteht man unter einem Akkord?

Sobald man drei oder mehr Töne gleichzeitig spielt, spricht man von einem Akkord.

Auf der Gitarre sind - zumindest bei der Standard 6-Saitigen Gitarre - bis zu 6 Töne gleichzeitig spielbar.

Der Aufbau eines Akkordes besteht aus bestimmten Mustern. 

Dur und Moll-Akkorde bestehen aus drei verschiedenen Tönen und werden Dreiklänge genannt. 

Die drei Noten des Dreiklangs werden in der Regel als Grundton, Terz und Quinte bezeichnet und erzeugen zusammen eine harmonische Struktur

Akkorde werden in vielen Musikrichtungen verwendet, von Pop- und Rockmusik bis hin zu Jazz und klassischer Musik.

Die Frage, wie viele Akkorde es gibt, ist tatsächlich nicht genau zu beantworten. 

Durch die Vielzahl an Akkord-Möglichkeiten und deren Variationen kann man hier keine genaue Zahl nennen.

In der Musiktheorie gibt es jedoch eine begrenzte Anzahl von Grundakkorden, die als grundlegende Bausteine der harmonischen Struktur der meisten Musikstücke dienen.

Für noch mehr Infos, lies unseren Artikel über Dreiklänge durch.

Was sind Akkordfolgen?

Spielt man verschiedene Akkorde in einer bestimmten Reihenfolge hintereinander, dann spricht man von einer Akkordfolge.

In der Pop- und Rockmusik werden häufig einfache Akkordfolgen verwendet, die aus drei oder vier Akkorden bestehen und in einem bestimmten Muster wiederholt werden.

Schau dir dazu unseren Artikel Die 4 berühmten Akkorde der Popmusik an.

Welche Akkorde passen zusammen?

Es gibt bestimmte Regeln der Musiktheorie, die dabei helfen können, welche Akkorde gut zusammenpassen und harmonisch klingen. Hier spielt vor allem die Tonart eines Stückes eine große Rolle.

In einer bestimmten Tonart gibt es eine Grundtonleiter, die aus sieben Noten besteht. In der Tonart C-Dur wären das folgende Töne:

Die Akkorde, die auf jeder Note der Tonleiter gebildet werden können, passen gut zusammen, weil sie dieselben Noten enthalten. 

Die folgenden Akkorde nennt man auch Stufenakkorde der C-Dur Tonleiter:

In der klassischen Harmonielehre werden die drei Dur-Dreiklänge auf der I., IV. und V. Stufe als Hauptdreiklänge bezeichnet.

Die Moll-Dreiklänge auf den Stufen II., III. und VI. sind die Nebendreiklänge

Die drei Hauptdreiklänge erhalten nun noch sogenannte Funktionsbezeichnungen:

Tonika - der Akkord auf der I. Stufe (C-Dur)

Subdominante - der Akkord auf der IV. Stufe (F-Dur)

Dominante - der Akkord auf der V. Stufe (G-Dur)

Eine typische Akkordfolge ist zum Beispiel C-Dur - F-Dur - G-Dur - C-Dur.

In Stufen dargestellt I - IV - V - I, diese Akkordfolge wird auch Kadenz genannt.

Wenn du noch mehr zum Thema Harmonielehre erfahren möchtest, schau dir unseren Artikel Stufenlehre und Akkorde in Dur an.

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